Am Morgen erfuhren wir, dass einige Leute zur Einwanderungsbehörde gebracht wurden, die 4-5 km von dem Gebiet entfernt war, in dem sie an der Grenze festgehalten wurden. Darüber hinaus erklärten einige unserer Freund*innen, die in der Region aktiv waren, dass die Geflüchteten, die zur Einwanderungsbehörde gebracht wurden, kein Geld hatten und Unterstützung für Wasser und Lebensmittel benötigten. Nach Angaben unserer Freund*innen vor Ort waren sie eine Gruppe von 90 Personen und wurden in der Einwanderungsbehörde festgehalten, ohne dass sie die Grundbedürfnisse erfüllen konnten. Unsere Freund*innen,die die Hilfe leisten wollen, wurden von den Mitarbeitern der Einwanderungsbehörde an die AFAD(The Disaster and Emergency Management Presidency) geleitet, die sich direkt hinter dem Gebäude befindet. Sie sagten, dass sich im AFAD-Lager eine ganze Reihe von Hilfsgütern befindet.
Wir haben auch erfahren, dass die Verteilung von Nahrungsmitteln in dem Lagerbereich, in dem sich die Geflüchtete befinden, eingeschränkt wurde. Nur Frauen erhalten Lebensmittel. Die Gendarmerie hat angekündigt, dass das Gebiet bis Freitag evakuiert wird.
Der Ort, wo unsere Freund*innen Lebensmittel verteilt haben, wird jetzt zu einem Busparkplatz umgewandelt.
Verschiedene Städte der Türkei (z.B. Ankara, Konya, Kocaeli-Izmit, Istanbul, Kütahya, Afyon, Bursa) wurden mit Megaphonen ausgerufen. Volle Busse verlassen das Gebiet neue leere Busse kommen an. Es gibt die Informationen, dass die Busse, die neben der Migrationsbehörde stehen, bei Bedarf zum Camp gerufen werden können und die Geflüchteten kostenlos in die gewünschte Stadt bringen.
Eine Person aus der Region berichtete, dass drei Personen versuchten, den Fluss zu überqueren, zwei kehrten zurück, aber einer fehlte. Die Gendarmerieteams setzten die Suche fort.
Es heißt weiterhin, dass Busse die Geflüchteten mit Ausweispapieren in ihre jeweiligen Provinzen bringen und diejenigen, die keine Papiere haben nach Kilis schicken. Darüber hinaus gehen viele Menschen auch nach Istanbul. Einige von ihnen lebten zuvor in Istanbul, und einige von ihnen hatten keinen Ort, an den sie zurückkehren konnten, weil sie ihre Wohnungen in der Stadt, aus der sie kamen, aufgelöst hatten. Sie gehen ebenfalls nach Istanbul. Es ist jedoch nicht klar, wie diese Entscheidung getroffen wird. Es kann einige Schwierigkeiten geben, wenn versucht wird, die Menschen entsprechend ihrer Dokumente in die Städte zu schicken. Wir wissen, dass es für einige Menschen nicht möglich ist, mehr als ihre eigenen Erklärungen abzugeben, weil sie ihre Dokumente beim Grenzübertritt oder beim Push-back verloren haben.
Obwohl die Menschen, die nach Istanbul gingen, tagsüber meist in die Nähe des Esenler-Busbahnhofs gebracht wurden, erfuhren wir, dass einige wenige Menschen auch in der Nähe von Aksaray abgesetzt wurden. Die Menschen, die in der Nähe des Esenler-Busbahnhofs zurückgelassen wurden, begannen sich im Regen an verschiedenen Stellen des Busbahnhofs zu sammeln. Es gab keine Institutionen oder Strukturen, die diese Menschen informierten und sie an die entsprechenden Einrichtungen für ihre Gesundheits- und Unterbringungsbedürfnisse weiterleiteten. Es gibt keine Unterstützung für den Kauf von Fahrkarten, um ihre früheren Städte zu erreichen. Während dieser Krise am Esenler Busbahnhof bis in die späten Stunden, wurde die Unterstützung von unseren 2-3 Freund*innen geleistet, die aus eigener Initiative dort waren.
No Border Edirne/Pazarkule