Geflüchtete werden von Lagern an Strände verlegt – Eine Übersetzung von Gazete Duvar

Der Leidensweg der Geflüchteten ist unendlich lang. Sie, die mit der Hoffnung nach Edirne gingen, nach Griechenland gelangen, wurden in Lager in verschiedenen Provinzen geschickt, wo sie eine 14-tägige Quarantäne durchlaufen mussten, als die Coronavirus-Epidemie begann. Nun wurden die Personen, deren Quarantäne auslief, dem Strand von Çanakkale Küçükkuyu überlassen, indem man sie ermutigte, auf die griechischen Inseln zu gelangen.

Nuray Pehlivan  npehlivan@gazeteduvar.com.tr
IZMIR – Die Reise der Politik der offenen Tür in der Türkei bewegt sich nun an eine unsichere Küste. Geflüchtete wurden von Pazarkule aus in neun Flüchtlingslager geschickt, darunter Malatya Beydağı und Osmaniye Düziçi. Jetzt werden sie ermutigt, das Meer zu überqueren um nach Griechenland zu gelangen.
Geflüchtete, die nach Edirne weitergeleitet wurden, um nach Europa zu gelangen, wurden mit Bussen in andere Städte gebracht, nachdem das Grenztor von Pazarkule wegen des Coronavirus geschlossen worden war. Einige der Gelüchteten, die wegen der Epidemie nach Osmaniye geschickt wurden, wurden diesmal nach Ablauf der 14-tägigen Quarantäne zum Hafen von Küçükkuyu in Çanakkale geschickt.
‘WIR SIND EINFACH HIER GEBLIEBEN’.
Ein Geflüchteter, der mit anderen in Küçükkuyu zurückgelassen wurden, war nicht darüber informiert, wie sie nach Griechenland kommen könnten, sagte: “Wir sind jetzt in Çanakkale. Die Polizei hat uns hier zurückgelassen. Wir befinden uns unter freiem Himmel. Es gibt weder Essen noch Trinken oder sonst etwas. Niemand bringt etwas, niemand bringt etwas. Sie sagten, dass wir von hier aus nach Griechenland ziehen können, aber es gibt weder einen Weg noch eine Route. Wir sind einfach hier geblieben. ”
‘KEIN LAND AKZEPTIERT SIE’.
Ein afghanischer Flüchtling, den wir telefonisch erreichten, gab an, dass ihnen während der Überführung nach Çanakkale, als sie nach Osmaniye gebracht wurden, keine Erklärung gegeben wurde: “Wir blieben 28 Tage lang in Pazarkule. Dann sagten sie, dass die Grenze nicht geöffnet wegen einer Krankheit. Als niemand bereit war zu gehen, kamen die Soldaten und zwangen uns in Busse. Als wir fragten: “Wohin bringt ihr uns?”, haben sie gelogen, dass sie uns nach Edirne bringen.  Wir stiegen um 21:00 Uhr abends in den Bus ein. Niemand wusste, wohin er gebracht wurde. Wir erfuhren, dass wir um 5 Uhr morgens in Osmaniye ankamen. Die Soldaten nahmen uns die Telefone und das Geld aus den Händen und zogen uns die Schnürsenkel aus den Schuhen. Sie gaben uns nicht genug zu essen. Sie sagten: “Wir werden euch niemals nach Pazarkule bringen, sondern nach Çanakkale. Ihr wisst es selbst. Kein Land akzeptiert euch, deshalb müsst ihr das Geld für die illegale Reise selbst bezahlen.”
WIRD DIES LEBEN SEIN?
Ein anderer Geflüchteter sagte, er habe all sein Hab und Gut verkauft, bevor er von Nevşehir nach Pazarkule ging, erklärt: “Sie brachten uns von Pazarkule mit Bussen nach Osmaniye. Sie nahmen unsere Ausweise und unsere Telefone mit. Man nahm unsere Fingerabdrücke. Wir hatten dort 15 Tage lang nicht einmal eine Decke. Wir schliefen jede Nacht hungrig. Ich konnte meinen Kindern keine Milch geben. Jetzt sagten sie, sie würden uns über die Grenze helfen. Bevor sie abreisten, fragten sie uns: “Wollen Sie zurück in die Provinzen, in denen Sie registriert sind, oder wollen Sie nach Europa gehen? Wir sagten, dass wir nach Europa gehen wollen, weil wir nirgendwohin können. Aber jetzt brachten sie uns hierher und ließen uns zurück. Unser Leben ist vorbei. Gibt es ein solches Leben? ”
SIE SIND VON OSMANIYE NACH ÇANAKKALE GEBRACHT WORDEN
Ein iranischer Geflüchteterder aus dem Lager in Osmaniye nach Çanakkale gebracht wurde, sagte gestern Abend um 02:00 Uhr folgendes in einem Video:
“Wir wurden gestern Abend aus dem Lager in Osmaniye hierher gebracht. Sie haben Männer und Frauen getrennt. Wir haben Kinder. Wir haben seit 2 Tagen nichts mehr gegessen. Es wurde nichts darüber gesagt, warum sie uns hierher gebracht haben, was ihre Absichten waren. Viele von uns haben heute Nacht draußen geschlafen. Sie beantworten unsere Fragen nicht. Wir wissen nicht, was wir tun sollen.”